Max Mutzke kehrt nach Bruchsal zurück
Nach seinem gefeierten Auftritt beim Landesjazzfestival im März 2025 kommt Max Mutzke erneut nach Bruchsal. Der Singer und Songwriter mit der markanten Soulstimme begeisterte damals beim Headliner-Konzert „Max Mutzke & die Jazz All Stars“ im Bürgerzentrum Bruchsal mit einem Abend voller musikalischer Magie.
Nun gastiert der 44-jährige Künstler aus dem Schwarzwald wieder im Bürgerzentrum – dieses Mal gemeinsam mit der kubanischen Weltklasse-Pianistin Marialy Pacheco. Das Publikum darf sich auf ein außergewöhnliches Konzerterlebnis freuen, das Jazz, Soul und musikalische Virtuosität auf höchstem Niveau vereint.
Hans-Joachim Of sprach mit Max Mutzke
Welche Erinnerungen haben Sie an den damaligen Auftritt?
Mutzke: Ich habe den Abend in Bruchsal mit den Jazz All Stars als wunderbares Spektakel in Erinnerung. Es war toll zu erleben, wie wir das Publikum überraschen konnten und wie die Menschen teilweise im positiven Sinne ausrasteten. Diese Energie übertrug sich auf uns, denn im Gegensatz zu Physik, wo man Energie einbringt und diese verliert, gewinnt man Energie durch einen ständigen Aufbau hinzu. Nicht umsonst ist daraus ein Live-Album entstanden, das wir der Nachwelt präsentieren konnten. Es hat auf jeden Fall großen Spaß gemacht.

Nach ausverkauftem Debüt kommen Sie in die Barockstadt zurück – doch nicht alleine. Mit der international gefeierten Pianistin Marialy Pacheco haben Sie eine Künstlerin an der Seite, die durch ihre virtuose Technik und emotionale Ausdruckskraft besticht. Was dürfen die Konzertbesucher erwarten?
Das anstehende Konzert wird in einer ganz anderen Form und viel ruhiger ablaufen, jedoch nicht mit weniger Intensität. Wir sind sehr gut befreundet, mögen und respektieren uns. Marialy wird auch ihre Geschichte erzählen und es wird deutlich werden, wie zum einen Teil ein behüteter Junge aus dem Schwarzwald eine Künstlerin aus Kuba trifft, die in ihrer Heimat ganz heftige Dinge erleben musste. Es wird sicher deutlich, was es heißt, bei uns in Frieden und Freiheit zu leben und Schutz zu genießen. Über unsere Musik, diesen universellen Schlüssel der alle vereint, wollen wir auch aufrütteln und zum nachdenken anregen.

Zuletzt tourten Sie im Herbst mit der SWR-Bigband durch die Republik. Sie arbeiten schon viele Jahre lang mit dem Orchester. Was ist so besonders?
Das Besondere an dieser Band, mit der ich jetzt über 35 Shows spielte, ist einfach diese Größe mit fast 2,5 Stunden Musik ohne Pause. Wir erlebten unglaubliche Momente, weil wir viele tolle Musiker im Grammy nominierten Orchester haben. Also eine geballte Power an unglaublicher Professionalität mit Weltniveau und viel Entertainment. Die ungebrochen große Spielfreude der Band, die für das Publikum zum Greifen nah ist, ist die pure Lust am Tun.
Sie blicken bereits auf eine lange Karriere und ein Tourleben zurück: An welche Stadt haben Sie besonders gute Erinnerungen und warum?
Ja, ich bin jetzt seit 21 Jahren in der Öffentlichkeit. Eine Zeit, die mir ermöglicht hat, viele Menschen, viele Gegenden und Städte kennenzulernen. Ganz besonders ist für mich Köln, denn 2004 begann bei Stefan Raab‘s Show im Rahmen von TV total mit dem Song ‚Can‘t Wait Until Tonight‘ und der Teilnahme an der deutschen Vorentscheidung für den Eurovision Song Contest meine Karriere. Zudem wohnt meine jetzige Lebensgefährtin, mit der ich ein Baby habe, dort. Wir sind eine Patchworkfamilie und auch für meine Kinder aus dem Schwarzwald ist Köln oftmals das Ziel. Aber auch Hamburg, wo ich lange gearbeitet habe und wo meine Band herkommt, liebe ich sehr. Köln ist inzwischen ein echtes Zuhause geworden.
Ist der Schwarzwald, Ihre Heimat, nach wie vor ein Rückzugsort von anstrengenden Reisen oder könnten Sie überall auf der Welt leben und Ihrer Passion nachgehen?
Natürlich ist für mich der Schwarzwald die absolut wichtigste Region. Er ist in meiner DNA und bedeutet alles. Alles kommt von hier. Ich spreche den Dialekt und viele enge Freunde, die keine Musik machen teils ganz andere Berufe haben, wohnen hier. Ich genieße sehr das Bodenständige und bin dankbar, so wie ich leben darf.
Neben der Musik engagieren Sie sich auch sozial. Was machen Sie konkret und in welcher Form bringen Sie sich ein?
Ja, ich engagiere mich sehr gerne sozial. Wenn man eine gewisse Reichweite hat, ist dies ein absolutes Muss, um an wichtigen Stellen eine Hilfe sein zu können. Seit langer Zeit engagiere ich mich beim Deutschen Kinderverein, bin Schirmherr von Nacoa Deutschland, da ich selbst aus einer suchtbelasteten Familie komme, denn meine Mutter war alkoholkrank. Deshalb sind dies Dinge, die ich ganz authentisch vertreten kann. Ich möchte ein Projekt möglichst viele Jahre begleiten und nicht nur bei einem Event auf der Bühne dabei sein. Trotzdem gibt es Tage, wo wir für die Obdachlosenhilfe in Kiel spielen, bei der AIDS-Gala von Michael Stich dabei sind oder bei der Spendengala für das Ahrtal. Zudem gewinnt man auch mal Geld bei irgendwelchen TV-Shows, das man für einen guten Zweck stiftet, beispielsweise an das Frauenhaus in Waldshut. Das alles mache ich sehr, sehr gerne.
Überall muss gespart werden und gerade die Zuschüsse für Kultur geraten ins Visier. Diese Tatsache gefährdet zahlreiche Veranstalter und freie Initiativen in ihrer Existenz. Wie denken Sie darüber?
JA, IN SACHEN KULTUR DENKT MAN JA ZUNÄCHST, DASS DIES NICHT UNBEDINGT SEIN MUSS. DIE KULTUR IST JEDOCH ENORM RELEVANT FÜR DEN ZUSAMMENHALT DER GESELLSCHAFT. WENN DIES NICHT FUNKTIONIERT, IST DIES EINE VIEL GRÖSSERE GEFAHR. EINE SOLCHE GESELLSCHAFTLICHE SPALTUNG IN VIELEN BEREICHEN, WIE WIR SIE HEUTE ERLEBEN, HÄTTEN WIR UNS VOR 15 JAHREN NICHT VORSTELLEN KÖNNEN. ANTIDEMOKRATISCHE BEWEGUNGEN, VERTRAUENSVERLUST IN DEN STAAT ODER DIE PRESSE: Die einzige Möglichkeit entgegen zu wirken, ist Kultur und Bildung, um die Gesellschaft zu kitten, zusammenzuführen und auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Wenn man an diesen Stellen spart, entstehen Probleme über Generationen, die nicht ohne weiteres heilbar sind. Wenn man Kultur kürzt, wird sich das auf lange Zeit rächen und eine echte Gefahr darstellen.
Sie sind jetzt seit 20 Jahren am Start. 2024 erschien ihr bereits zehntes Album „XX“. Gibt es schon Pläne für ein neues Langspielwerk? Haben Sie bei ihrem ambitionierten Programm überhaupt Zeit, um an neuen Songs zu feilen und ins Studio zu gehen?
Ja, natürlich ist das im Sommer veröffentlichte Live-Album ‚Cookin‘ With The Jazz All Stars‘ aus Bruchsal etwas anderes, als Studioarbeit. Sicher wird es im nächsten Jahr wieder ein Album geben, doch zunächst habe ich ein Kinderbuch gemacht, das im Frühjahr erscheinen wird.
Wie viel Autobiografisches steckt in Ihren Liedern?
Alle Lieder die ich singe, schreibe ich selbst oder mit jemandem zusammen. Meist gibt es einen Satz, der mal in meinem Kopf hängen blieb und im Song verarbeitet wird oder eine Geschichte, die gehört habe. Aber auch Ängste, die man selber aussteht, Zuneigung oder Liebe, die man empfindet. Alles Dinge, mit denen ich mich auseinandersetze. In vielen Fällen auch tatsächlich selbst erlebtes. Deshalb liebe ich es auch, zu meinen Liedern auf der Bühne die entsprechende Geschichte zu erzählen und den tieferen Sinn anzusprechen, zumal man den Titel nicht sofort erkennt.
Tickets & Informationen
Sichert Euch Eure Tickets und seid dabei, wenn Bruchsal zum internationalen Jazz-Hotspot wird!
Tickets finden Sie online über Reservix oder in der Touristinformation:
- 28.01.2026: Electro Deluxe
- 29.01.2026: Jeff Cascaro Quartett
- 30.01.2026: Max Mutzke mit Marialy Pacheco
Rückfragen und Informationen gerne bei der Touristinformation im „H7“,
Hoheneggerstraße 7, Tel. 07251 50594-61
oder per E-Mail an touristinformation@btmv.de.



