Interview mit Daniel Hope anlässlich seines Auftritts beim Schlossfestival zusammen mit dem Orchester l’arte del mundo am 01. August in der Schloss-Arena:

 

Daniel Hope, barocke Musik im barocken Ambiente, wie erleben Sie das Geburtstagskonzert für das Schloss hier in Bruchsal?

Daniel Hope: “Ich bin ganz verliebt in dieses Schloss. Es hat fast etwas Magisches, diese Musik in einem so schön erhaltenen und restaurierten Schloss spielen zu können. Ich bin mit dem Orchester L’arte del Mondo hier, und das sind Freunde, und neue Freunde in der Musik wollen wir gewinnen.

Ist es ein Fest mit dem Publikum, wie Sie es sich im Vorfeld erhofft hatten?

Daniel Hope:“ Es ist toll, das Publikum ist unheimlich konzentriert, aber auch sehr euphorisch, was man sich als Künstler nur wünscht. Das Faszinierende an Vivaldi ist, dass es nie langweilig wird. Als ich diesen Sonnenuntergang dazu gesehen habe, war dies ein Spektakel im schönsten Sinne des Wortes“.

Ist das Bild richtig, dass Sie Vivaldis Töne in den Abendhimmel tanzen lassen?

Daniel Hope:“ Ja, wir wollen mit unseren Instrumenten die Vögel nachahmen und einen Tanz machen mit ihnen, wir sind mit der Natur verbunden und werden von ihr inspiriert“.

Vivaldi im Original und dann Recomposed, passt das gut zusammen?

Daniel Hope: “Ich denke schon. Das ist ein Kompliment aufeinander. Es gibt nichts Besseres als Vivaldi, das Original, aber Max Richter hat mit großer Zuneigung eine kleine Cousine erschaffen. Wir haben es in der ganzen Welt gespielt, aber noch nicht in Bruchsal“.

Sie haben sich zu zwei aktuellen Situationen geäußert: Musik nach der Pandemie und die Lage in der Ukraine…

Daniel Hope:“ „Ich bin sehr eng mit der Ukraine verbunden, ich war seit acht Jahren jedes Jahr in Odessa. Es war für uns alle ein großer Schock, die Situation zu sehen und wir tun alles, um Musikerinnen und Musiker zu helfen, die geflohen sind, um hier in Deutschland Fuß zu fassen.

Zur Pandemie: wir haben alle genug von dem Gefühl eingesperrt zu sein und nicht mehr zu atmen. Es tut jetzt wieder richtig gut, Musik zu machen, fast wie es einmal war. Die Menschen brauchen die Musik“.

 

(Interview: Ewald Walker)