Star-Tenor Klaus Florian Vogt als Lohengrin und Simone Schneider als Elsa ließen die Herzen der 1.200 Opernfans und Klassikliebhaber:innen in der Bruchsaler Schloss-Arena höher schlagen. Vogt, der den Lohengrin seit mehr als zwei Jahrzehnten weltweit überragend auf die Bühne bringt, war vom Ambiente angetan. „Das ist hier ein atemberaubender und beeindruckender Rahmen mit herausragender Akustik“, kommentierte der Star-Tenor die Atmosphäre eines lauen. Sommerabends.

Simone Schneider begeisterte mit ihrer einzigartigen Stimme mitten hinein in die Sagen-basierte Handlung der romantischen Wagner-Oper.

Das Staatsorchester der Staatsoper Stuttgart, erneut unter Leitung des „Dirigenten-Wunderkind“ Thomas Guggeis, erfüllte mit 150 Akteuren Bühne und Sommerluft mit Klängen von Beethoven, Wagner und Strauß.

 

Interview: Klaus Florian Vogt anl. Auftritt „Lohengrin“ beim Schlossfestival Bruchsal

——————————————————————————————-

Sie sind zum zweiten Mal im Schlossgarten in Bruchsal: im Mai ohne, jetzt mit einer außergewöhnlichen Bühnenkonstellation, welche Eindrücke haben Sie gewonnen?

Klaus Florian Vogt: „Das ist hier ein atemberaubender und beeindruckender Rahmen mit herausragender Akustik“.

Sie haben die Rolle des Lohengrins unzählige Male gesungen. Haben Sie die Rolle so verinnerlicht, dass Sie sich selber als Lohengrin fühlen?

Klaus Florian Vogt: „Nein, ich fühle mich nicht als Lohengrin, das Ziel aber ist, dass ich diese Rolle bestens ausfülle“.

Was nehmen Sie von Ihrem Auftritt aus Bruchsal mit?

Klaus Florian Vogt: „Das ist die ganz besondere Atmosphäre hier in diesem Schlossbereich“.

Sie sind ein „fliegender“ Tenor mit einem eigenen Flugzeug, immerhin sind Sie zur Pressekonferenz im Mai mit dem Flieger eingeflogen. Woher rührt diese besondere Beziehung zum Fliegen?

Klaus Florian Vogt: „Das war schon immer mein Jugendtraum. Als ich die finanziellen Mittel besaß, habe ich ihn mir erfüllt“

Lässt sich aus dem Lohengrin eine Beziehung zu unserer aktuellen, realen Welt herstellen?

Klaus Florian Vogt: „Natürlich gibt es Parallelen. Es geht darin um bedingungsloses Vertrauen, bedingungslose Liebe und Missgunst. Alles Dinge, die auch aktuell in unserer derzeitigen Situation von großer Bedeutung sind“.

Wie fällt denn der Vergleich zwischen Open Air-Auftritten und denen in Opernhäusern aus?

Klaus Florian Vogt: „Meine Stimme ist für einen großen Raum gebaut. Da ist Elektronik gefordert. Dies ist hier in Bruchsal hervorragend gelungen“.

 

(Interview: Ewald Walker, Jenny Soueis)